Chimäre, Phönix und der Atem des Drachen

Entstehen hier gerade Fragezeichen im Kopf?

Wundert mich nicht.
Herzlich willkommen mitten im Thema 2016!

So ging es mir Ende Sommer 2015 ebenfalls, als unverhofft und mitten in den italienischen Alpen ein Begriff quasi in mich „hineinfiel“ … Diesem „Einfall“ konnte ich beim besten Willen im ersten Moment keinen Sinn zuschreiben, da ich nicht einmal wusste, was er zu bedeuten hat.
Der einzige Sinn war deshalb, dieser willkommenen „Überraschung“ zu folgen, da sich erfahrungsgemäß zu dieser Zeit das vorhergehende übergeordnete Jahresthema und die Ausrichtung meiner Arbeit wie in einer großen Zusammenschau zu einem Thema verbindet. Wie im Vorjahr mit „Happiness inside“ (2014/15), wurden also auch jetzt alle meine Sinne hellhörig – denn Sinne sind ja wohl auch dazu da, sie nicht nur nach außen zu lenken, sondern auch nach innen zu richten und den Zeichen zu folgen. Sinne können also auch Sinn machen …
Bei intensivem Rückblick wurden mir vorangegangene, bis dahin scheinbar „sinnlose“ Zusammenhänge klarer, v. a. eine ungewöhnliche aber intensive Begegnung mit einem tatsächlich sehr großen Reiher-Vogel am Meer. Dieser zeigte sich zwar damals auf einer sogenannten Metaebene (also einer „inneren Aussichtsplattform“), war aber dort noch nicht klar einzuordnen. Kaum aber folgte ich diesem Wegweiser, gelangte ich auch schon auf den Pfad des Phönixes – nämlich jenem, welcher aus der Asche steigt.
Und damit noch nicht genug der Zufälle, die ganz im Zeichen der Beflügelung – im wahrsten Sinne des Wortes – standen. Prompt betraten auch noch Drachen die Bühne. Und die Chimäre als mythologisches Mischwesen reihte sich gleich mit in den Reigen ein. Ich musste daher nicht lange nach dem gleichen Nenner für die drei Wesen suchen: Flügel, Feuer, Rauch drängten sich immer öfter auf und ließen mich buchstäblich den heißen Atem des Drachens im Nacken spüren.
Gut so, denn ein Drache beschützt in jeder Drachengeschichte einen Schatz im Dunkeln, welchen es freizulegen gilt – das nennt man dann heutzutage Entfaltung. Und wir wissen natürlich alle, dass dies selten ohne kraftvollen Einsatz bzw. „mutiges Kämpfen“ möglich ist …
Kurz und gut. Das angedachte Jahresthema 2015/16: Dharma – der innere Auftrag, bereits schon vorher erfühlt und erdacht, zeigte sich somit wohl lediglich in seinen symbolischen Helfergesichtern; „beflügeln“ und erheben ergab dann den zum Thema zugehörigen Leitfaden: Entwicklung verstehen, Wandel meistern und verantwortlich wachsen – und wie man dafür sein schlummerndes Potential erweckt.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch eine ganz eigene Mixtur einer ihm gegebenen Ausrichtung in sich trägt. Vielleicht geht es sogar in Entwicklungsprozessen letztendlich nur darum, diesen ganz eigenen, inneren und tiefen Sinn für sich selbst zu erkennen. Es ist wie eine eigene und doch universell geschriebene Dramaturgie einer Heldenreise, deren Ruf wir folgen können. Erst in der Reise des „Helden“ findet man einen umfassenden, verstehbaren, nicht immer leichten, aber lohnenden und erfüllenden Weg des persönlichen Wachsens und das „Zurückfallen“ des Bewusstseins zum ganz eigenen inneren Leuchten.

Daniela Mayer

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