Zyklen!

Zyklen!

Bei mir beginnt das neue Jahr immer schon Ende Oktober.
Hier schließt sich ein Zyklus - ein nächster beginnt. Ein neues Thema macht sich mit mir auf den Weg.

Mein jeweiliges Jahresthema, das mich persönlich und auch übergeordnet in all meinen Seminaren begleitet, kommt über ein Jahr lang in vielen unterschiedlichen Gesichtern, Erfahrungen, Geschichten, Formen und Erkenntnissen auf die Bühne. Ich als Zuschauer und manchmal wild mittendrin. Manchmal sogar beides gleichzeitig.

Dafür bin ich sehr dankbar – auch wenn es mich dabei nicht selten  persönlich herausfordert und fordert. Mir selbst immer wieder die Augen öffnet, meine bisherigen Annahmen aufbricht, mich auf das hinweist mit was ich räsoniere, aber auch mit einem bohrenden Finger auf das zeigt, was ich ablehne. Spannend ist und bleibt mich beiden Richtungen zuzuwenden, der Richtung, die mir voll entspricht und der Richtung, die ich im ersten Moment verweigere.

Ich übe mich in Offenheit, keine Voraus-Etikettierungen abzugeben oder überaupt unbedingt welche zu haben, sondern versuche mich ganz auf das Erleben des Themas einzulassen.
Ich bin überzeugt, dass man eine gewisse Thementiefe nur an- bzw. innerhalb der eigenen Haut erfahren kann...Erklärungen bekommen wir eh so viele.
Zum Prozess innerhalb bestimmter Zyklen gehört aber auch sich verwirren zu lassen. Ein inneres fixes Bild brechen lassen zu können.
Ist man nun in diesem Zustand des "Bruchs" angekommen, tut eine kleine „Zufluchtsstätte“ gut...Wissen um Ressourcen, und Anlehnung, eine nährende Basis(= ein Gefühl der Sicherheit) um den nächsten Schritt zu finden – denn niemand kann einem den Weg weisen.....es gibt oft keine Markierungen wie es rein- oder rausgeht.....

Und es ist  – wie ich finde - sehr wertvoll sich ab und an zu verlieren.......da fällt mir ein gehörter Spruch ein:
„vor jeder neuen Klarheit steht die Verwirrung.“
Man kann es lernen, diese Verwirrung, dieses sich Verlieren auszuhalten.....diese Zwischenphasen sogar zu genießen, wenn man es nicht (mehr) so genau bis gar nicht mehr weiß.....
Schafft man es dem aus Sinn gewordenen „Un-Sinn“ einen Moment lang ein 100%iges Ja zu geben um darüber nachzudenken, und ihm auch im gesamten Körper Platz und Raum zu geben, und macht man das gleiche mit dem was einen manchmal bis aufs Blut reizen kann, folgt meiner Erfahrung nach in der nächsten Runde etwas ganz Besonderes. Eine neue Zukunft, die nicht aus einer Wiederholung von Altbekanntem ist. Diese ist etwas ganz Persönliches und gleichzeitig etwas ganz Universelles.

ps: ein guter Nebeneffekt: auf diese Weise Themen zu begegnen lehrt einen gleichzeitig, wie man dabei auf sich Acht gibt.
pps: wie wunderbar entlastend und Raum gebend kann es sein zu sagen: Ich erlaube es mir es nicht zu wissen. Ich bin völlig blank. :-)
ppps: Wissen, auch das "Narrengefühl" ist kein bleibender Zustand. Auf zum neuen Zyklus!

 

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